Erdbeeren im Winter sind nicht nur nicht frisch, sie schaden der Natur und der Umwelt.
Die Erdbeersaison beginnt im Mai. Dann schmecken die Erdbeeren. Dann gibt es auch die schmackhaften Sorten, die lange Transporte gar nicht überstehen können. Viele Erdbeesorten sind nämlich gar nicht transportfähig.
Wer Erdbeeren im Winter kauft, muss sich nicht nur mit den Gewächshauserdbeeren zufrieden geben, er schadet auch der Natur. Diese Erdbeeren kommen zumeist aus wärmeren Ländern, die meist selber ein Wasserproblem haben. Dort müssen sie aber reichlich bewässert werden. Sie kommen zumeist aus Spanien, auch aus Marokko, Ägypten, Israel, Mexiko, sogar aus Neuseeland. Sie haben einen weiten Weg hinter sich. Viel Wasserverbrauch in oft wasserarmen Ländern, viel Energieverbrauch für Transport und Kühlung.
Und warum werden trotzdem fast 100.000 Tonnen Erdbeeren pro Jahr nach Deutschland eingeführt? Weil wir Deutschen offenbar eine Sehnsucht nach Sommer haben. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Wer natur-und umweltbewusst handelt, wird seinen Erdbeerhunger zügeln und warten, bis die einheimischen Erdbeeren, die schmackhaften von den Lippequalität-Obstplantagen, reif sind. Die haben die kürzesten Wege und werden dann absolut frisch angeboten. Das kann bei weit transportierten Erdbeeren nicht sein.
Und noch was: Denken Sie nicht: "Ich kann doch ruhig jetzt schon Erdbeeren kaufen. Denn wenn sie hier angeboten werden, ist der Schaden ja schon angerichtet." Wer im Winter Erdbeeren kauft, kurbelt den großen Transportmarkt an. Denn jeder Kauf heißt auch: "Man muss Erdbeeren ordern, sie weredn gekauft." Also lieber die Erdbeer jetzt im Geschäft liegen lassen (Sie schmecken ja meist sowieso nicht so gut wie später die frischen aus Lippe) und warten bis die Erdbeersaison wirklich hier beginnt.
Geduld ist eine Tugend. Naturschutz auch. Und den guten Geschmack kann man sich mit Importerdbeeren und mit Umweltsünden ganz schön verderben.