In Lippe und dem unmittelbaren Umkreis gibt es noch mehrere Getreidemühlen als Familienbetriebe. In einem kleinen Raum mehr, als sonst irgendwo in Norddeutschland. Zwei davon sind Mitglied bei Lippequaltät. Natürlich kann keine dieser Mühlen allein von den Lippequalität-Bäckern leben. Aber zum einen beliefern sie unsere Bäcker, zum anderen beziehen sie einen deutlich Teil ihres Getreides von lippischen Bauern. Dass sie auch Kunden außerhalb Lippes haben, ist selbstverständlich. Die sind stolz darauf, Lippequalität-Mehl und -Schrot zu bekommen.
Bei den lippischen Mühlen ist der Blick in die Geschichte interessant: Früher gab es fast an jedem Bachlauf in Lippe eine kleine Getreidemühle, dazu ein paar wenige Windmühlen. Von den ehemals etwa 30 Getreidemühlen, die noch im 18. Jahrhundert in Lippe verzeichnet waren, gibt es heute nur noch zwei.
Die eine lippische Getreidemühle steht im Kalletal - die Mühle Redecker, die andere in Lemgo-Voßheide - die Eickernmühle, die heute im Wesentlichen im Getreide- und Mehlhandel tätig ist. Hinzu kommt die Milser Mühle der Familie Borgstedt auf Bielefelder Gebiet, die seit 2017 ebenfalls zum Lippequalität e.V. gehört, und die Fa. Schmidt (Bielefeld) als Fachgroßhandel für Bäckereiprodukte.
Handwerksbäcker, die von diesen Mühlen ihr Getreide beziehen, können das Gütesiegel "Lippequalität" beziehen, weil sie sich regional aufstellen und sich so bei den Produkten von den Billigbackshops unterscheiden.
In der Bäckerei Meffert in Lemgo wird Getreide direrkt vermahlen, damit es als Mehl oder Schrot ganz frisch in den Backprozess kommt.