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2004

Kaufen, wo es wächst

Lippe-Qualität will auch heimische Arbeitsplätze sichern (LZ 01.10.04)

■ Kreis Lippe (dk). Handeln statt reden und lamentieren, Initiative ergreifen und die Menschen  aufklären und informieren über ökonomischen und ökologischen Missstand, bei dem was wir  täglich essen und trinken und was in vielen Fällen über tausende Kilometer zu uns transportiert werden muss. Und nicht die Arbeitsplätze vergessen, die in Lippe gesichert werden sollen.

Hehre und ehrgeizige Ziele, die im Oktober 2002 formuliert werden. Lippe-Qualität heißt die Initiative, die sich vor zwei Jahren eine ehrgeizige Agenda als Ziel steckte: Ware direkt vor der Haustür, kurze und somit umweltschonende  Transportwege, Schonung des Naturhaushaltes, Stärkung der regionalen Landwirtschaft und Sicherung von Arbeitsplätzen.

„Hier wächst Ihr Brot“, so künden auf vielen Feldern Schilder am Wegesrand, und gut 40 lippische Landwirte, die Backgetreide anbauen, sind inzwischen Mitglied im Verein. Im letzten Jahr wurden denn auch 14 000 Dezitonnen Getreide in lippischen Mühlen vermahlen mit kurzen Wegen zwischen Landwirt, Mühle und 30 der Initiative angeschlossenen Handwerksbäckern. Und die stehen im knallharten Wettbewerb mit Großbäckereien und Discountern. Lebensmittel werden heute oft über Hunderte oder gar Tausende von Kilometern transportiert, bis sie zum Verbraucher gelangen. So lagern in heimischen Regalen Frühkartoffeln aus Zypern oder Äpfel aus Neuseeland. Backwaren machen da keine Ausnahme. Tiefgefrorene Teiglinge aus Billiglohnländern werden in großen Mengen mit Lkws geliefert und im Laden aufgebacken. Über den Preis kontern können heimische Bäcker so gut wie nicht –  zu groß ist der Kostenvorteil der Kontrahenten, die mit kleinerem Sortiment und viel weniger Personal auskommen.  Auch die Herstellung ist billiger.

Vorstandsmitglied Dr.-Ing. Bernd Nagel-Held aus der Eickernmühle in Voßheide:  „Billiger ist ein Irrtum. Volkswirtschaftlich gesehen stehen wir mit unseren Backwaren viel besser da, auch wenn sie etwas teurer ausgezeichnet sind. Allein für Transporte fließen Unsummen an Subventionen. Das müssen und wollen wir dem Verbraucher klar machen.“

Aber nicht nur den monetären Aspekt wollen die Mitglieder von Lippe-Qualität  im Focus sehen. Dipl.-Ing. agr. Stefan Berens von der Geschäftsstelle: „Wir müssen dem Verbraucher auch zeigen,  dass der Preis nicht alles ist. Dass er mit seiner Entscheidung, bei Lippe- Qualität-Mitgliedern zu kaufen, auch etwas  für die heimische Kulturlandschaft macht und hilft, sie zu unterhalten. Unser Verzicht auf Genveränderungen, Klärschlammaufbringung sowie die Einhaltung von Tier-, Umwelt- und Naturschutz ist ebenso wie die Transparenz unserer Produkte etwas, dass wir im Kampf gegen Billigprodukte in die Waagschale werfen können.“ Erweitert  wurde auch die Produktpalette von Lippe-Qualität: Kartoffeln, Eier, Honig, Obst und ganz neu auch Fruchtsäfte werden den Lippern jetzt offeriert und sollen die Angebotspalette abrunden.

weitere Infos:

Lippequalität bedeutet

Qualitätsstandards:
+ Fütterung ohne Gentechnik
+ klare Produktrichtlinien
+ transparente Produktlinien
+ kein Klärschlamm im Acker

Regionalität:
+ kurze Transportwege
+ Arbeitsplätze und Ausbildung
+ regionale Wertschöpfung

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Lippequalität bedeutet

Qualitätsstandards:
+ Fütterung ohne Gentechnik
+ klare Produktrichtlinien
+ transparente Produktlinien
+ kein Klärschlamm im Acker

Regionalität:
+ kurze Transportwege
+ Arbeitsplätze und Ausbildung
+ regionale Wertschöpfung